| EindrückeWie geil sind doch die Alpen!
      Nichts gegen unsere Haaremauer, aber hier geht es um andere Kaliber!
      Doch von Anfang an:
 
 Ich nutze die Gunst der Stunde meine Frau aus dem Allgäu abzuholen, um
      dort zwei Tage auf die hohen Berge zu fahren. ich lade und drucke mir also
      die entsprechenden Touren von der Mountain-Bike Seite herunter, und nehme
      mir natürlich erst einmal die mit den meisten Höhenmetern heraus: Rund
      um Oberstdorf !
 
  Roadbook am Bike, Karte zwischen den Zähnen, und schon geht die Sucherei
      los. Ich verfranze mich schon in Oberstdorf zweimal und lande anstatt an
      der Fellhorn an der Nebelhornbahn. Also umdrehen, Tacho wieder einstellen.
      Bis ich endlich die erste Rampe finde habe ich schon 25km auf dem
      Zeiger.
 
 Das Wort Rampe ist
      treffend! Steigung wie letzte Woche bei der Bruchhäuser Mühle, nur halt
      auf 800hm auf Asphalt und fast ohne Schatten. Der Schweiß tropft nur so aus
      allen Löchern, der Helm wird
      schwer, ich nehmen ihn ab und duddele weiter: im kleinen Gang. Manchmal
      freue ich mich auch mal auf das zweitkleinste Ritzel hochzuschalten, aber
      diese Freude wehrt nicht sehr
      lange. Ich tröste mich daß ich ja schließlich ein 34er Ritzel habe, und
      kein 32er wie die meisten andern. Jeder Zahn mehr ist Wohltat bei 20%
      Steigung im Dauerzustand!  
  Wasser
      finde ich fast an jeder Biegung, also schenke ich mir das Füllen der
      zweiten Flache und versorge mich von Brunnen zu Brunnen. Fast auf Höhe
      der Mittelstation lege ich eine kurze Pause ein. Echt Super diese
      elektrischen Händetrockner  ...damit kann man auch den ganzen Mann
      abtrocknen. Ein kleines Handtuch wäre zu empfehlen, und Wäscheklammern
      oä. um die nassen Sachen hinten auf dem Rucksack zu trocknen. 
 Frisch gestärkt geht
      es weiter. Der Asphalt hat endlich aufgehört, der Weg geht in einen
      Wanderweg über, und das Fahren macht wieder Spaß. Schön einem
      Singletrail bergan, das Vorderrad über die Holzstufen lupfen, die für
      die Wanderer angelegt wurden, denen ich immer nur mit offenem Mund
      begegne: Hier kann man doch nicht Fahrrad fahern! Doch kann man!Die Abfahrt von der Kanzelwand nach Rietzlern ist dann eher
      unspektakulär. Steile Schotterwege fordern zwar Konzentration und gute
      und gefühlvolle Bremsen aber wenig Fahrkönnen.
 Im Kleinwalsertal führt die Strecke auf Wanderwegen parallel zur Breitach
      zurück nach Oberstdorf.
 Die "Mountain-Bike" Wertung der Tour: Kondition schwarz und
      Fahrtechnik blau stimmt vollkommen, deshalb habe ich für den zweiten Tag
      eine Route schwarz, schwarz ausgewählt:
 Über die
      Hörnergruppe bei Ofterschwang ! Der Anstieg beginnt an der Talstation
      der Hörnerbahn. Asphalt schon wieder! nein Danke! Ich wähle eine
      Variante aus der Wanderkarte, die das gleiche Ziel hat. Schöner
      Singletrail, doch nach noch keinem Kilometer ist Schluß mit fahren.
      Raceschuh Lauftest! Kurz vor der Mittelstation treffe ich dann wieder den
      Asphaltweg.  Der bestraft meine Verachtung dann sofort mit
      durchgehend 20%- iger Steigung. Echt Viehisch, aber ich erinnere mich
      jetzt, daß in der Routenbeschreibung etwas von "steilen Rampen"
      stand.
  Ich erreiche die Bergstation der Hörnerbahn und fahre  auf Schotter
      rüber zum Berghaus Schwaben. Auch hier gibt es einen elektrischen
      Händetrockner. Ich föne noch das Unterhemd und lege zur Mittagszeit mein
      Team Trikot an, damit die drei Bazis vom
  Nachbartisch gleich sehen vor wem sie sich in Zukunkt fürchten müssen.
      Eine Portion Spaghetti und dann beginnt die Kür. Über Singletrail (Variantenweg geperrt für Mountainbike stand da ) geht
      es über Felsen und dicke
      Wurzeln zurück zur Bergstetion. Ab hier wird wieder geschoben, dann
      getragen, dann geflucht: "was soll der Scheiß", aber ab Gipfelkreuz
      ist das Vergessen. kurz hinter mit kommt ein Paar am Gipfel an: "Du
      übst wohl für Transapl"? " Natürlich" antworte ich,
      und es stellt sich heraus, daß er  in 14 Tagen auch zur Transalp von
      Obertdorf nach Riva aufbricht.
 
 Weiter geht es über
      den schönste Teil der Tour! Singletrails ohne Ende! Doch teilweise
      wir der Trail so schwer, daß ich fast die Hälfte davon schieben muß.
      Egal, das macht Spaß, und lässt den Scheiß Asphalt Aufstieg vergessen,
      selbst wenn ich den Esel des öfteren Schultern muß. Nach einem Cappucino
      auf dem Ofterschwanger Horn geht es zur letzten Abfahrt  des
      Tages. Hier am Gipfel des Weltcup Express können die Seilbahnfahrer "Downhillroller"
      ausleihen, und gen Tal heizen, was ich dann auch tue. Auf Schotter,
      teilweise durch den Wald zurück nach Ofterschwang. Es war eine schöne
      Tour mit harten, aber tollen Singletrails.
 Fazit und
      Erkenntnisse für Transalp: -Die Alpen sind
      Steil!-Das fahren nach Roadbook und Karte erfordert mehr Teit und zusätzliche
      Wege
 -Das Wandern in Race Schuhen geht im trocknen bedingt im Nassen?
 -Wasser gibt es genug
 -Elektrische Händetrockner sind super
 -Schweißlappen gehört zur Ausrüstung
 -Wäscheklammmern zum Trocknen der Sachen auf dem Rucksack
 -Bandana oder Kappe zur Vermeidung eines Sonnenstiches bei den Anstiegen
      (hier stört
      der           Helm)
 -Erstklassige Bremsen
 -Die Haaremauer ist ein Spazierweg für Omis mit Krücken
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