Hp'sTrainigscamp Allgäu 12-13.07 2003


Breitach-Klamm

1.Tag
Strecke: 65 km 
Höhe:     1506 hm
Oberstdorf, Fellhorn, Kanzelwand, Riezlern, Breitachlamm Oberstdorf

Ofterschwanger Horn

2.Tag
Strecke: 25 km 
Höhe:     1000 hm
Balderschwanger  Horn, Sigiswanger Horn, Kirwanger Horn, Ofterschwanger Horn
Rangiswanger Sattel

Eindrücke
Wie geil sind doch die Alpen! Nichts gegen unsere Haaremauer, aber hier geht es um andere Kaliber! Doch von Anfang an:

Ich nutze die Gunst der Stunde meine Frau aus dem Allgäu abzuholen, um dort zwei Tage auf die hohen Berge zu fahren. ich lade und drucke mir also die entsprechenden Touren von der Mountain-Bike Seite herunter, und nehme mir natürlich erst einmal die mit den meisten Höhenmetern heraus: Rund um Oberstdorf !

Roadbook am Bike, Karte zwischen den Zähnen, und schon geht die Sucherei los. Ich verfranze mich schon in Oberstdorf zweimal und lande anstatt an der Fellhorn an der Nebelhornbahn. Also umdrehen, Tacho wieder einstellen. Bis ich endlich die erste Rampe finde habe ich schon 25km auf dem Zeiger. 

Das Wort Rampe ist treffend! Steigung wie letzte Woche bei der Bruchhäuser Mühle, nur halt auf 800hm auf Asphalt und fast ohne Schatten. Der Schweiß tropft nur so aus allen Löchern, der Helm wird schwer, ich nehmen ihn ab und duddele weiter: im kleinen Gang. Manchmal freue ich mich auch mal auf das zweitkleinste Ritzel hochzuschalten, aber diese Freude wehrt nicht sehr lange. Ich tröste mich daß ich ja schließlich ein 34er Ritzel habe, und kein 32er wie die meisten andern. Jeder Zahn mehr ist Wohltat bei 20% Steigung im Dauerzustand!


Wasser finde ich fast an jeder Biegung, also schenke ich mir das Füllen der zweiten Flache und versorge mich von Brunnen zu Brunnen. Fast auf Höhe der Mittelstation lege ich eine kurze Pause ein. Echt Super diese elektrischen Händetrockner  ...damit kann man auch den ganzen Mann abtrocknen. Ein kleines Handtuch wäre zu empfehlen, und Wäscheklammern oä. um die nassen Sachen hinten auf dem Rucksack zu trocknen.

Frisch gestärkt geht es weiter. Der Asphalt hat endlich aufgehört, der Weg geht in einen Wanderweg über, und das Fahren macht wieder Spaß. Schön einem Singletrail bergan, das Vorderrad über die Holzstufen lupfen, die für die Wanderer angelegt wurden, denen ich immer nur mit offenem Mund begegne: Hier kann man doch nicht Fahrrad fahern! Doch kann man!
Die Abfahrt von der Kanzelwand nach Rietzlern ist dann eher unspektakulär. Steile Schotterwege fordern zwar Konzentration und gute und gefühlvolle Bremsen aber wenig Fahrkönnen.
Im Kleinwalsertal führt die Strecke auf Wanderwegen parallel zur Breitach zurück nach Oberstdorf.
Die "Mountain-Bike" Wertung der Tour: Kondition schwarz und Fahrtechnik blau stimmt vollkommen, deshalb habe ich für den zweiten Tag eine Route schwarz, schwarz ausgewählt:

Über die Hörnergruppe bei Ofterschwang ! Der Anstieg beginnt an der Talstation der Hörnerbahn. Asphalt schon wieder! nein Danke! Ich wähle eine Variante aus der Wanderkarte, die das gleiche Ziel hat. Schöner Singletrail, doch nach noch keinem Kilometer ist Schluß mit fahren. Raceschuh Lauftest! Kurz vor der Mittelstation treffe ich dann wieder den Asphaltweg.  Der bestraft meine Verachtung dann sofort mit durchgehend 20%- iger Steigung. Echt Viehisch, aber ich erinnere mich jetzt, daß in der Routenbeschreibung etwas von "steilen Rampen" stand.


Ich erreiche die Bergstation der Hörnerbahn und fahre  auf Schotter rüber zum Berghaus Schwaben. Auch hier gibt es einen elektrischen Händetrockner. Ich föne noch das Unterhemd und lege zur Mittagszeit mein Team Trikot an, damit die drei Bazis vom
Nachbartisch gleich sehen vor wem sie sich in Zukunkt fürchten müssen. Eine Portion Spaghetti und dann beginnt die Kür.
Über Singletrail (Variantenweg geperrt für Mountainbike stand da ) geht es über
Felsen und dicke Wurzeln zurück zur Bergstetion. Ab hier wird wieder geschoben, dann getragen, dann geflucht: "was soll der Scheiß", aber ab Gipfelkreuz ist das Vergessen. kurz hinter mit kommt ein Paar am Gipfel an: "Du übst wohl für Transapl"? " Natürlich" antworte ich, und es stellt sich heraus, daß er  in 14 Tagen auch zur Transalp von Obertdorf nach Riva aufbricht.

Weiter geht es über den schönste Teil der Tour! Singletrails ohne Ende! Doch teilweise wir der Trail so schwer, daß ich fast die Hälfte davon schieben muß. Egal, das macht Spaß, und lässt den Scheiß Asphalt Aufstieg vergessen, selbst wenn ich den Esel des öfteren Schultern muß.

Nach einem Cappucino auf dem Ofterschwanger Horn geht es zur letzten Abfahrt des Tages.
Hier am Gipfel des Weltcup Express können die Seilbahnfahrer "Downhillroller" ausleihen, und gen Tal heizen, was ich dann auch tue. Auf Schotter, teilweise durch den Wald zurück nach Ofterschwang. Es war eine schöne Tour mit harten, aber tollen Singletrails.

Fazit und Erkenntnisse für Transalp:

-Die Alpen sind Steil!
-Das fahren nach Roadbook und Karte erfordert mehr Teit und zusätzliche Wege
-Das Wandern in Race Schuhen geht im trocknen bedingt im Nassen?
-Wasser gibt es genug
-Elektrische Händetrockner sind super
-Schweißlappen gehört zur Ausrüstung
-Wäscheklammmern zum Trocknen der Sachen auf dem Rucksack
-Bandana oder Kappe zur Vermeidung eines Sonnenstiches bei den Anstiegen (hier stört der           Helm)
-Erstklassige Bremsen
-Die Haaremauer ist ein Spazierweg für Omis mit Krücken