Transalp 2003! 2.Tag
![]() |
|
|
Sonntag
31.08.03
|
![]() |
|
Es
regnet in der Nacht. Unser Zimmer ist im DG, und wir hören die
Tropfen auf das Dach prasseln. Wir lümmeln uns tiefer unter die Decke
und lassen den jeweils anderen den Vortritt beim Aufstehen! Doch die
denken wohl alle ähnlich und es dauert, bis wir bei diesem Wetter in
die Gänge kommen. Das
Frühstück ist so gut wie das Abendessen. Aber trotz ausgiebiger Lektüre
der Welt am Sonntag ist es dann auch irgendwann vorbei. Wir stehen in
Regenklamotten vor dem Hotel, und beratschlagen noch mit den anderen
Transalpbikern, die unsere Herberge teilten. Es nutzt alles nichts wir
rollen los! Zunächst
von einer hübschen Polizistin geleitet finden wir den Weg aus
Sterzing hinaus. Am Bahnhof vorbei und dann in
Richtung bis
Fussendrass auf Bitu. Die Gischtfontänen der vorbeiziehenden Wagen
spritzen ins Gesicht, aber der Anstieg bringt uns trotz kühlendem
Nieselregen auf Temperatur. Sündhaftteure Atmungsaktive Gore Plus
TEAED und was weiß ich nicht für Systemjacken sind bei diesem Wetter
genau so beschissen wie Markus Aldi Jacke. Der ist zu 100 % nass und
die Goretexer zu 98%. Was die in der Bike und Co so alles testen lässt
einen manchmal die Haare abstehen. Beim beständigen und unentwegten
bergauf pedalieren hat man ja schließlich auch Zeit über
Systemjacken und die sonstigen Dinge des Lebens nachzudenken. Wir
verlassen den Asphalt und fahren in den Wald. Hier erwartet uns eine
neue Herausforderung. Wir müssen den Wildbach dreimal queren. Wohl
dem, der mit uns im Winter schon an der Daubach trainiert hat. In
Fussendrass hört der Spaß dann auf. Es geht jetzt richtig bergauf!
Viehisch steil, Serpentine um Serpentine geht es hinauf. Ich bin schon
nach wenigen Metern auf meinem 34 er Rettungsring, und verlängere die
Geraden zwischen den Serpentinen mit weiteren Kehren. Der Weg scheint
uralt zu sein, und ist bergseitig mit einem sonderbaren Bordstein
versehen. Ich rätsele für was wohl eine Straße in diese Einöde
gebaut wurde. Holz, Erz oder sonstige Bodenschätze. Ich weiß es
nicht. Über 1600 m Aufstieg am Stück, da ist ja schließlich Zeit
zum Denken. An
der Baumgrenze bei ca. 2000 m ist Halbzeit und Schnitzelpause. Ein Almöhi
taucht mit einer Mords Fahne und einer Schüssel Nudeln aus dem Nichts
auf. Er murmelt uns etwas unverständliches zu und verzieht sich in
seine Almhütte, aus der warmer Rauch aufsteigt. Ach was für ein
Leben hier oben! Keine Termine, kein Stress...... Der
Weg mit dem sonderbaren Bordstein geht weiter nach oben. Es ist zwar
nicht mehr so steil, aber dafür ist der Weg kaum noch fahrbar. Dicke
Steine zwingen immer wieder zum Absteigen und schieben, was wir dann
auch bis zum Gipfel tun.
Dann
beginnen wir die Abfahrt!
Speedabfahrt
durch ein traumhaft schönes Tal, das all zu schnell an mir und Arkan
vorbeirauscht. Gut dass Alex und Christoph Fotos gemacht haben.
Zauberlehrling Arkan muß schon wieder zirkeln, bevor wir dann in
Pfunders ankommen. Weiter bergab auf Asphalt mit Volldampf aus eigener
Kraft (oder in meinem Fall mit Hilfe von Alex Windschattens) geht es
bis nach Vintl im Pusrertal. Hier suchen wir unser Hotel, dass wir
dann beim zweiten Anlauf an der Hauptstraße finden.
Gerade
das Richtige für den Ausklang dieses doch anstrengenden Tages.
Für
den in den letzten Tagen enorm erstarkten Christoph ist Arnold (wie
Schwarzenegger) im Gespräch, aber wir finden im weiteren Verlauf der
Tour noch einen passenderen Namen. Der Abend wird geprägt von Arkans
Ausspruch an Alex: Hey
Alex dir fehlt der Biss am Berg! Dieser
Ausspruch war eine klare Kriegserklärung. Die Schlachtfelder der nächsten
Tage waren die Gipfel von Cinque Croce, Passo Valles und so weiter. Gegen
21:45 trudelt dann auch Michael ein. Wir zischen noch ein gemeinsames
Bier und begeben uns zur Ruhe. |
|
Was keiner wagt, das sollt ihr wagen |
![]() |